Wie im gesamten Mittelmeerraum hat Makarskas Faszination für Essen ihre Wurzeln in den Jahren der Hungersnot. Trotz der Knappheit herrschte nie ein Mangel an Kochkünsten. Hiesige kulinarische Kritiker konsumierten Gerichte allerdings nicht bei Festessen, sondern bei sogenannten Marendin. Hierbei handelt es sich um eine Mahlzeit zwischen Frühstück und Mittagessen, bei der immer gekochte Speisen serviert werden. Auf der Speisekarte stehen Innereien, Fischeintöpfe (sogenannte Brujeti), eingelegter Fisch (sogenannte Sauri) und Grillgerichte. Marendin sind demokratischer als Parlamente und kennen keine Statusunterschiede. Diese Kult-Mahlzeit dient allerdings nicht nur dazu, sich den Magen vollzuschlagen. Hier wird auch diskutiert, gesungen und gestritten, und alles wird mit einem Glas Bevanda (mit Wasser verdünntem Rotwein) abgerundet.